Samstag, 29. August 2009
The Bodyshop
Ich habe es nicht geschaft, meinen Chef zum Lichtsparen zu animieren und ich konnte meine Eltern auch nicht zu einer neuen Tiefkühltruhe überreden. Ja, und mir fällt nichts ein das ich selbst noch tun könnte. Ausser vielleicht die Klimakompensation für meinen Flug nach Beijing. Aber die kostet 81.-Franken. Und ich spare doch jetzt schon jeden Rappen.
Anfangs August war ich im Bodyshop und habe Shampoo eingekauft. Für 150.- Franken.
Aber da ich immer im Bodyshop Shampoo kaufe, zählt das nicht. In Beijing gibt es übrigens keinen Bodyshop, auch kein Lush. Der Markt dort ist wohl noch nicht so weit.
Der Bodyshop gehört ja jetzt auch zu L'Oreal. Und wärend sie im Bodyshop Handcrème gegen den Menschenhandel, vorallem mit Frauen, verkaufen, macht L'Oreal weltweit Webung für ihr Geleroyalshampoo. Diese Werbung bringt mich jedesmal au die Palme!
Die beiden schönen Frauen, die lächelnd ihre Haare schwingen und "Glossy glossy" sagen... gibt es etwas Entwürdigerendes?
Ich werde niemals Shampoo kaufen, das Frauen für so doof hinstellt. Und ich kann nur hoffen, das es meinen Geschlechtsgenossinnen mir gleichtun.
Falls einer mich nicht verstehen kann: Mann stelle sich die Werbung mal mit Männern vor....
http://www.youtube.com/watch?v=WVUuwELwAuE
Mittwoch, 29. Juli 2009
Gleichstellung
Damit stosse ich oft auf Wiederstand.
"In der Schweiz sind die Geschlechter doch gleichgestellt." Das höre ich oft. Männer fühlen sich angegriffen. Frauen weichen dem Thema aus, oft in der Angst nicht mehr attraktiv zu wirken.
Ja, in der Schweiz hat sich seit den ersten Feministinnen bereits sehr viel getan.
Wir Frauen sind mündig geworden. Wir haben das Recht auf eine eigene Meinung und Bildung erhalten. Wir können nun selbst über unser Leben bestimmen.
Aber pefekt ist es darum noch lange nicht.
Noch gibt es zum Beispiel Lehrpersonen, die das Gefühl haben, das Schülerinnen im Deutsch gut und in der Mathematik schlecht sein müssten. In der Bezirkschule habe ich nach einem Sechser (Bestnote in der Schweiz) in der Mathematikprüfung folgenden Satz des Lehrers gehört: "Jungs was macht ihr? Wie könnt ihr euch von einem Mädchen schlagen lassen? Strengt euch mehr an!"
Und auch meine Reaktion darauf will ich nicht verschweigen: "Da hat wohl eine blinde Sau eine Eichel gefunden." Dass ich selbst gut in der Mathematik sein könnte, wollte ich schlicht und einfach nicht glauben.
Aber auch das Umgekehrte ist oft der Fall. In Fächern wie Deutsch und Kunst werden die Jungs benachteiligt. Sie haben kaum eine Chance auf Höchstnoten zu kommen.
Gleichstellung ist eben nicht nur die Gleichstellung der Frauen, es ist auch die Gleichstellung der Männer. Und die Gleichberechtigung muss nicht nur im Gesetz festgelegt sein, sondern auch in den Köpfen der Menschen.
Aber die Köpfe der Menschen brauchen Zeit um sich an neue Umstände zu gewöhnen. Sie sind bequem und wer jetzt schon nachgibt, riskiert einen Rückfall.
Gleichstellung ist ein Konzept, das noch einige Verbesserungen verlangt. Darum muss das Thema auch weiterhin diskutiert werden.
Mittwoch, 22. Juli 2009
Weltverbesserung im Juli
Sonntag, 19. Juli 2009
Waschnüsse
Samstag, 20. Juni 2009
"Diskrete" Länder
Zwei davon sind Australien und Canada. Überraschenderweise sind das zwei ziemlich grosse Länder. (Nein, ich finde nicht die Grösse überraschend. Selbst bei meinen schlechten Geographiekenntnissen, das Australien und Canada gross sind weiss ich.)
Ich kenne den Präsidenten der USA, den Parteivorsitzenden in China, die führende Kraft in Russland und ich kenne die Spitzen weitaus kleinerer Länder wie Frankreich, Deutschland und England. Aber den Präsidenten von Autralien weiss ich genauso wenig wie jenen von Canada.
So grosse Länder und ich habe keine Ahnung wechle Politik dort betrieben wird, dass ist mir unheimlich.
Noch unheimlicher ist, dass es vielen meiner Bekannten änlich ergeht. Selbst mein Onkel, der nach Canada ausgewandert ist, weiss nicht viel mehr als ich.
Aber seit mir diese Wissenslücke aufgefallen ist, bin ich fleissig daran sie zu füllen.
Australien soll sehr gute Beziehungen mit China führen, der Präsident Kevin Rudd soll fliessend Chinesisch sprechen. Doch Australien macht in letzter Zeit auch Schlagzeilen durch sein Rüstungsprogramm. Eben wegen seinem Nachbarn China, scheint Australien es für nötig zu halten imens aufzurüsten. Als der dem Ozonloch nächsten Kontinent ergreifft das Land alle Massnahmen um das Loch wieder zu stopfen und da es stark von der Klimaerwärmung getroffen sein wird, wird auch in diesem Aspekt gehandelt. Doch was das Trinkwasser angeht, die Pestiziede und die Ureinwohner, scheint sich im Land nicht wirklich etwas zu bewegen.
Canada ist noch geheimnissvoller. Im Schatten seines grossen Nachbarn USA wird es kaum bemerkt. Canada ist ein Land mit grossen Ölvorkommen. Da gibt es das flüssige Gold, dass bereits gefördert wird und die Ölsande an deren Abau man sich eben erst macht. Da liegt Reichtum, ein Reichtum über den die Canadier ihren wirklichen Schatz, die Natur vergessen zu haben scheinen. Was ich heute im Geo-Magazien gelesen habe, hat mich erschüttert. Das Wasser wird vergiftet, die Wälder gerodet und all das wird totgeschwiegen (Näheres).
Mein Onkel klagte über die Dürre. Jetzt weiss ich warum sie entsteht, es werden zu viele Bäume gefällt, zu viel Grundwasser verdreckt.
Ich kann nicht jammern, ohne Lösungen zu suchen, selbst wenn ich eigentlich zu wenig weiss um zu helfen. "Deine Felder sind so gross, da nützen Lebhäge nichts mehr, aber Bäume musst du pflanzen." Das habe ich ihm schon vor der Geo-Lektüre geraten. Scheint als würde meine einfache Gleichung: Bäume=Wasser, doch aufgehen.
Darum hier noch eine: Wissen=Lösungen. Nur wenn wir die Probleme kennen, können wir etwas dagegen tun, Geheimhaltung ist Selbstmord.
Klopapier
Ich habe tatsächlich diesem Monat etwas verbessert. Ich spare Klopapier.
Das heisst ich verwende es sparsamer. Natürlich ohne das dabei die Hygiene leiden würde. Aber nur schon der bewusste Gebrauch hilft die Menge zu verringern.
Natürlich verwende ich Recyclingtoilettenpapier, so müssen weniger Bäume gefällt werden. Allerdings ist der Unterschied nicht gerade berauschend, pro Tonne Papier sind es bloss 17 Bäume weniger, sagt die "Toilet Paper Encyclopedia".
Aber selbst 17 Bäume, wenn man sie erst heruntergespühlt hat, sind sie weg. Klopapier kann man verständlicherweise nicht weiterrecyclen.
Und es wird mit einem Blatt Klopapier noch viel mehr runtergespühlt. Farbe, Chlor, Dioxine und auch solche bizarre Dinge wie Parfüm und Vitamin E, alles landet in der Kläranlage und mit etwas Pech in den Flüssen.
Aber der bewusste Umgang mit Klopapier ist gar nicht so einfach. Man geht so oft aufs Klo, da laufen die einzelnen Handgriffe wie von selbst ab. Ehe man sich versieht, hat man wieder einmal zuviel Papier abgerissen. Aber auch Gewohnheiten kann man ändern.
Was ich dennoch ändern kann
Hier also einige Dinge die ich noch besser machen kann:
Mehr Aufmerksamkeit beim Einkaufen (Kleider, Elektronik, Nahrungsmittel)
Noch mehr Strom sparen (Lichter der anderen auch noch löschen, PC)
Klopapier sparen
Recyclinpapier verwenden
Geld spenden
Wassersparer installieren
Hände mit kalten Wasser waschen
Backofen selten benutzen
Kleider möglichst lange tragen
ja, und sicher werden mir bald noch mehr Punkte einfallen.
Sonntag, 7. Juni 2009
Die Liste
Hoffentlich wird er dennoch gelesen.
Hier kommt noch die Liste von der ich vor zwei Tagen gesprochen habe. Sie ist, im Gegensatz zum Eintrag erschreckend kurz.
Was ich bereits für die Umwelt tue:
1. Kein Fleisch essen
2. Nicht autofahren
3. Strom sparen (mit einer Schaltersteckdose in meinem Zimmer.)
4. Licht löschen. (Wenn ich es nicht benötige, oft schalte ich es gar nicht erst an.)
5. Bei Bodyshop einkaufen.
6. Einen engagierten Blog schreiben.
7. Recyclen
8. Wäsche mit Waschnüsse waschen. (Über die Tücken der Waschnüsse komme ich später noch zu sprechen.
9. Wäsche so kalt wie möglich waschen und an der Luft trockenen.
10. Einen Laptop anstelle eines Computers verwenden.
Dann bin ich auf die Website vom WWF gegangen und habe meinen Footprint berechenen lassen.
Das Resultat entsprach keineswegs meinen Erwartungen. Würden alle Menschen so wie ich leben, dann bräuchten wir 1.5 Erden.
Im Vergleich zu den meisten anderen Schweizern mag das wenig sein. Der Durchschnitt liegt bei 2.5 Erden. Doch das ist ein schlechter Trost.
Noch mühsamer ist, dass ich viele Dinge die meinen Footprint beieinflussen, nicht ändern kann. Nicht, weil ich dass nicht will, sondern weil es schlicht und einfach nicht in meiner Macht steht.
Unser Haus ist alt. Es wird mit Öl geheizt, die Fenster sind schlecht isoliert und die Wände leider auch. Die Durchschnittliche Temperatur im Winter beträgt 18° und in meinem Zimmer funktioniert die Heizung nicht einmal richtig. Dennoch ist die Energiebilanz wohl ziemlich vernichtend.
Den Einkauf erledigen meine Eltern. Es ist ihr Geld, dass sie ausgeben. Sie kaufen Gemüse das Saisongerecht und in der Umgebung angebaut wird. Aber zum Kauf von Biogemüse werde ich sie kaum übereden können.
Auch unsere Elektrogeräte sind veraltet. Meine Eltern aber möchten den Kühlschrank und den Ofen gleich zusammen mit der Küche erneuern. Die neue Küche planen sie schon seit wir eingezogen sind und das war vor 15 Jahren...
Dafür scheint es bei den Kühltruhen voran zu gehen, vorallem wegen den Stromkosten die so eingespart werden könnten.
Aber wenn ich im September nach Beijing gehe und sozusagen meinen eigenen Haushalt haben werde, wird mein Footprint bestimmt kleiner. Der ökologische Fussabdruck eines Duchschnittchinesen beträgt 0.9 Erden. Das ist mein nächstes Ziel.
Und Morgen kommt dann die Liste mit all den Dingen, die ich jetzt ändern kann.
Freitag, 5. Juni 2009
Home
Aber meine Mutter hört DRS 2, immer! Dabei habe ich entdeckt, dass hier eine grosse Menge Wissen vermittelt wird. Die Sendungen "100 Sekunden Wissen" und "Wissenschaft DRS" habe ich mittlerweile als Postcast abonniert.
Heute Mittag habe ich darum wieder einmal etwas genauer hingehört. In DRS 2 Aktuell wurde der Film Home vorgestellt. Home ist ein Dokumentarfilm über unsere Erde. Der Regisseur, ein Fotograph namens Yann Arthus-Bertrand zweigt die Erde aus der Luftperspektive. Dabei wird erzählt wie unser Planet entstanden ist, wie Leben möglich wurde und welchen Einfluss wir auf unsere Heimat haben.
Der Film ist ein Geschenk an die Menschheit und wir können ihn gratis sehen. Auf Youtube. Und das in atemberaubender Qualität.
Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Ich teste den Link und der Film begann. Einen kurzen Augenblick dachte ich noch daran, zu warten und den Film mit einer Freundin zusammen anzusehen, da ihr der Schutz unseres Planeten ebenso am Herz liegt wie mir. Doch da hatten mich die Bilder schon gefangen.
Die Bilder sind unglaublich schön, die Geschichte der Erde wird zwar etwas lückenhaft dargestellt, aber dafür sehr einfach und klar. Wichtig ist vorallem die Botschaft und diese ist eindeutig.
Unser Leben, alles Leben auf der Erde beruht auf einem Gleichgewicht, einer Balance. Dieses Gleichgewicht hat der Mensch gestört.
In zehn Jahren, heisst es da, wäre es für eine Umkehr bereits zu spät.
Zehn Jahre sind eine verdammt kurze Zeit! Viel zu kurz...
Da gibt es keine Zeit, den Entwicklungsländern jene Freiheit zu gönnen, die wir hatten. Da gibt es keine Zeit sich langsam Schritt für Schritt zu ändern.
Ist ein Umkehr möglich?
Ich hoffe es, denn die Erde ist tatsächlich wunderschön. Noch viel herrlicher als ich angenommen habe.
Im Film heisst es auch, es sei keine Zeit da um noch pessimistisch zu sein.
Optimismus, obwohl wir kurz vor dem Abgrund stehen?
Jawohl. Denn wer jetzt nicht an die Zukunft glaubt, hat bereit verloren. Pessimismus lässt uns in Letargie versinken, wo wir doch handeln müssten. Verlieren wir den Glauben an die Menscheit, an uns selber, dann sind wir schon tot. Leben kostet Kraft, eine Kraft die wir aus all den Wundern ziehen können, denen wir immer wieder aufs Neue begegnen. Verliehren wir den Glauben an diese Wunder, dann fehlt uns auch die Kraft. Das Leben wird zu einem Gefängnis und wir zu Robotern, die ohne Träume, ohne Ziele, ohne Wünsche und ohne eigene Meinung, ihre Arbeit erledigen, bis sie kaputt gehen und entsorgt werden.
Lasst uns also optimistisch sein.
Aber aufgepasst, viel zu oft, wird Optimismus mit Fatalismus verwechselt. Optimismus ist aber nicht Schicksalsergebenheit. Wer an das Gute glaubt, kann nicht einfach stehebleiben und hoffen, dass ihm das Gute einfach auf den Kopf regnet.
Optimissmus verlangt Tatkraft. Lasst uns träumen und daran glauben, dass wir diese Träume auch verwirklichen könnten. Wir haben so viel erreicht. Wir haben fliegen gelernt, sehen bis bis zum Anfang des Universums, bald können wir mehr als hundert Jahre leben. Warum sollten wir also nicht auch die Erde, wie wir sie kennen, erhalten können? Alles ist möglich, wenn man wirklich will.
Beim Abspann von Home habe ich mir vorgenommen, mich jetzt erst richtig anzustrengen. Morgen mache ich mir eine Liste, von all den Dingen, die ich bereits tue. Dann mache ich mich auf die Suche nach weiteren Möglichkeiten die Erde zu schützen. Und jeden Monat versuche ich einen Punkt in die Tat umzusetzten. In zehn Jahren sind dass dann hundertzwanzig Dinge. Das ist ganz schön viel. Auf gehts!
Samstag, 16. Mai 2009
Fleischlos
Ich habe dafür einige, für mich bestechende, Gründe.
Erstens: Respekt
Ich mag Fleisch, am liebsten Carpaccio mit Mostbröcklein oder Bündnerfleisch. Ich mag auch Pouletbrust und Bratwürste.
Aber eine Kuh, besteht nicht nur aus Bündnerfleisch und ein Huhn nicht nur aus Brust. Eine Kuh oder besser ein Kalb besteht auch aus Markklössen und Siedefleisch und wenn ich etwas nicht mag, dann sind es Markklösse und Siedefleisch. Ich mag auch keine Pouletschenkel und Schweinefleisch mag ich nur als Wurst.
Eine Katze ist eine Maus mit Haut und Knochen, nur den Pelz würgt sie wieder aus. Auch alle anderen Raubtiere fressen ihre Opfer ganz auf. Ein Tier zu töten, nur die besten Stücke herauzulesen und den Rest fortzuwerfen, das finde ich respektlos. Da kann ich nicht mitmachen.
Zweitens: Die ungerechte Verteilung
Wenn in Brasilien die Bevölkerung Hunger leidet und auf den Haziendas der Grossgrundbesitzer Kliometer von Land als Weide für Rinder benützt wird und wenn dann das Fleisch dieser Rinder in die USA und natürlich auch in die Schweiz geliefert wird, dann ist das nicht richtig.
Wie kann man gegen dieses Unrecht protestieren?
Wenn die Brasilianer das Fleisch nicht teuer exportieren könnten, dann würden sie ihr Land womöglich für den Anbau von Getreide nutzen. Oder das Fleisch billiger im Inland anbieten.
Aber ich kann nicht zu den Amerkanern gehen und ihnen erklären, sie dürften kein Fleisch mehr essen, weil die Brasilianer hungern. Also gehe ich mit guten Beispiel voran und hoffe, dass mein Vorbild eines Tages Schule macht.
Drittens: Haltung
Wenn nur noch der Gewinn zählt, vergessen viele Menschen ihre Moral. Denn Kindern bringen wir den kategorischen Imperatif bei. Aber wenn nun keine Zeit bleibt, die Kühe jeden Tag neu einzustreuen? Wenn kein Platz da ist um den Kühen Auslauf zu gewähren? Wenn der Transport von lebenden Tieren einfach billiger ist? Wenn diese doofen Kühe nicht spuren wollen und man sie halt schlagen muss? Und wenn die Hühner so hirnlos sind, dass sie sich in der Panik zu tode drücken nur weil einmal das Licht ausgeht?
Die anderen machen es auch so? Das hat man schon seit Ewigkeiten so gemacht? Ich kann es mir anders einfach nicht leisten?
Und ja, als ich das herzige rote Kälbchen im Stall meines Onkels sah und dann hörte, wie der Metzger (übrigens ein sehr sympatischer Mann), ihn dazu überreden wollte, es sofort an ihn zu verkaufen, das hat mir schon leid getan.
Darum esse ich kein Fleisch. Mein Körper scheint gut mit meinem Verzicht umgehen zu können und das nun schon seit 4 Jahren. Aber natürlich gibt es auch Menschen, die nicht so viel Glück haben, manchen mangelt es an Eisen und anderen an den tierischen Eiweissen. Wer nicht auf Fleisch verzichten kann, sollte das auch nicht tun.
Und wer auch sonst mit gutem Gewissen Fleisch ist, gegen den habe ich auch nichts einzuwenden.
Nur mit einer Gruppe von Fleischessenden habe ich Mühe.
An meiner Schule gab es eine Zeitlang viele Veganer und die wollten alle bekehren. Eine Kollegin von mir beklagte sich darüber. "Bei jedem Sandwich kommen sie und sagen ich ässe tote Tiere." Ich riet ihr sich nicht darum zu kümmern, solange sie mit gutem Gewissen Fleisch esse, bräuche sie sich nicht angegriffen zu fühlen. Fleischessede, die mit schlechtem Gewissen in ihr Sandwich beissen, nur weil sie sich nicht gewohn sind auf etwas zu verzichten, die kann ich nicht verstehen.
Aber ich habe auch kein Verständis für Vegetarierer, die den Fleischessenden ein schlechtes Gewissen einreden wollen. Wer sich nicht selbst und nur für sich selbst zum Verzicht auf Fleisch entscheidet, der wird sich auch nicht über längere Zeit daran halten.
Besser ist man geht mit gutem Beispiel voran und freut sich über jeden, der sich freiwillig anschliesst. Ach ja und gibt Tips!
Montag, 11. Mai 2009
Neuer Blog
Darin möchte ich regelmässig über mein Studium in Beijing berichten.
Schaut doch mal rein.
Mittwoch, 6. Mai 2009
Recyling
Darum kann man am Mittag in der Schule beobachten, dass ich vom Jogurt nur den Platikbecher fortwerfe, der Karton und der Alluminiumdeckel werden sorfältig wieder in meiner Tasche verstaut. Weil ja für Karton die Bäume dranglauben müssen und die Gewinnung von Aluminium aus Erzen so giftig ist. Nur für den Becher gibt es in der Schweiz kein Leben nach dem Jogurt. (In Deuschland werden auch Jogurtbecher recyclet und nicht nur PET.)
Bei uns zu hause trennen wir Karton, Papier, PET, Glas, Aluminum, Blech und Grünabfälle. Und ich dachte ehrlich gesagt ziemlich lange, dass das in allen Familien so ist.
Aber seit ich mein Taschengeld mit Kinderhüten aufbessere, habe ich Einblick in ein paar andere Schweizerhaushalte und dort suchte ich vergeblich nach einem Behältnis für die Grünabfälle und das Aluminium.
Aber was tun mit dem Grünzeug, wenn man keinen Garten hat, oder keine Zeit für einen Komposthaufen? Da gibt es einerseits diese grünen Eimer, die von der Grünabfuhr einmal in der Woche geleert werden. Vielleicht mögen die Kaninchen und Meerschweinchen den einen oder anderen Gemüseresten? Oder man könnte mit anderen Haushalten zusammen spannen...
Ich begreiffe ja auch, dass dieser Kompost den Leuten stinkt und dass die zusätzliche Arbeit mühsam ist.
Aber mir tut es einfach weh, wenn ich sehe, wie herrlich grüner Salat grosszügig weggerüstet wird und in der Mülltonne landet.
Es gibt viele Abfälle, die nicht biologisch abbaubar sind und wenn löchrige Plastiksäcke nach einem langen Leben als Tragtaschen in der Tonne landen, kann ich das aktzeptieren.
Aber Salat muss nicht verbrannt werden. Salat sollte wieder zu Erde werden. Daraus sollte neuer Salat entstehen können.
Man kann auch Gemüse ohne richtige Erde wachsen lassen:
http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=2257344/wflf73/index.html
Davon habe ich einmal in der Schule gehört. Gemüse das senkrecht angebaut wird, in Etagen und mit Kunstlicht, ob das noch schmeckt?
Aber auf verbrannter Erde kann auch dieses Gemüse nicht wachsen. Darum achte ich darauf, dass alles was aus Erde entsteht auch wieder zu Erde werden kann und ich gebe mit Mühe diese Erde nicht zu vergiften. Schliesslich beginnt Umweltschutz im Kleinen.
Also ich freue mich schon auf den Sommer, die Tomaten die richtig rot sind uns süss schmecken, die knackigen Salate und die reifen Auberginen in Olivenöel gebraten.
Sonntag, 3. Mai 2009
Organic
Und organic ist in Irland sehr beliebt. Damit wird nicht nur geworben, es wird auch gekauft.
In der Tat gehört es in Irland beinahe zur Pflicht sich biologisch zu ernähren und zu kleiden. Oder auch gänzlich biologisch zu leben.
In der Schweiz ist das leider noch ganz anders. Man versteckt die Biologisch-Labels, denn eigentlich gehört man ja nicht zu diesen utopischen Weltverbesserern. Die Äpfel ohne Pestizide sind ja auch alle wurmstichig und haben so ecklige braune Flecken, die kann man gar nicht essen. Und überhaupt mit so ein bisschen Gift kommt unsere Umwelt schon klar, die Pflanzen selbst produzieren ja auch Gift.
Aber meine Lieblingsantwort ist noch immer: "Es ist halt so."
In der Schweiz sind biologische Nahrungsmittel Luxus. Ein Luxus den sich vielleicht die Reichen leisten können, aber doch nicht die normalen Bürger.
Aber die Menschen in Irland sind nicht reich!
Die Iren sind sich nicht gewohnt ihr Geld auf die hohe Kante zu legen. Sie geben es aus.
Diese Geldwirtschaft hat sich in den Zeiten des Aufschwungs gelohnt. Einkommen war genug da und der Geldfluss kurbelte die Wirtschaft noch an.
Doch nun ist die Kriese da. Viele Iren verlieren ihre Arbeit, ihr Lohn wird gekürzt und die Hypotekarzinsen steigen an. Und nun muss ein Volk, das nie gelernt hat zu sparen, plötzlich den Gürtel enger schnallen.
Kein Ire möchte auf den hohen Lebensstandart verzichten. Also verschuldet er sich, gibt für den Zusatz "Biologisch" mehr Geld aus, als er eigentlich hat.
Und wir hier in der Schweiz? Wir leben in einem Land, dass reich ist, schon lange. Wir wissen, wie wir unser Geld auf die Seite legen können. Ich denke zwei Drittel der schweizer Bevölkerung könnte sich den Zusatz "Organic" leisten und dass ohne dabei arm zu werden.
Ist es eine Schande, die Natur für unsere Kinder erhalten zu wollen? Ist es utopisch von sonnengereiften Tomaten zu träumen?
Geld ist nicht grün, es kann im Frühling nicht Blühen, es schmeckt nicht süss und man kann es nicht essen. Geld macht nicht glücklich. Das besorgt die Sonne, doch wenn wir eines Tages nicht mehr nach draussen können, weil das Licht plötzlich krebserergend ist... also ich kann das nicht mehr Leben nennen.
Ich möchte diesen Eintrag auch dafür nutzen um Werbung für ein Youthhostel in Nordirland zu machen. Das Omagh-youthhostel ist eine ökologische Jugenherberge. Die Preise sind erschwinglich und die Besitzer sind unglaublich nett. Die Umgebung ist unglaublich grün, man fühlt sich einfach zuhause.
Denn Nordirland ist nicht gefährlich.
Die Menschen in Nordirland sind den Konflikt schon lange satt und ich denke noch eine Generation und die meisten Wunden werden verheilt sein.
Also reist nach Belfast, lasst euch um keinen Preis den Wall of Giants entgehen und macht einen längeren Abstecher in Omagh! Es lohnt sich.
Samstag, 2. Mai 2009
Lebhäge
So ein Lebhag schützt die Felder vor dem direkten Einfluss des Windes. Ohne Hag würden die Felder in flachen Regionen austrocken. Darum werden im vorwiegend flachen Irland alle Felder von Lebhägen unschlossen. Aber auch in der Schweiz schützen die Bauern ihre Felder vermehrt wieder mit Lebhägen.
Narürlich machen auch Lebhäge Arbeit. Sie müssen geschnitten und in Stand gehalten werden. Sie sollen nur einen schmalen Streifen Land benötigen und nicht zu einem Wald heranwachsen. Aber dafür liefert er auch zahlreiche Früchte. Im Frühling blüht der Holunder, die weissen Dolden ergeben leckern Sirup und einen erfrischenden Tee im Sommer. Dann können Erdbeeren gepflückt werden und im Herbst gibt es Haselnüsse, Holunderbeeren die gehen Halsweh helfen, Brombeeren und Hagenbutten.
Die perfekte Ferien
Natürlich auf der grünen Insel.
Und obwohl ich wusste, dass in Irland alles viel grüner ist als in der Schweiz und auch, dass die Berge viel kleiner sind, haben mich diese grünen Weiten doch erstaunt. Ich werde den Horizont vermissen.
Eigentlich wäre ich gerne mit der Fähre von Frankreich aus auf die Insel, aber für mich als Schülerin sind die Kosten einfach zu hoch. Wir haben dann das Flugzeug genommen, da ich schon lange nicht mehr geflogen bin und in nächster Zeit nur noch mit einem Flug (Zürich - Beijing) zu rechnen ist, denke ich, die Natur wird es verkraften.
Auf der Insel haben wir uns per Buss fort bewegt. Mit Busseirann kommt man auf der Insel in so ziemlich jedes Kaff und die Bussfahrer sind zudem sehr hifsbereit und gesprächig. Wenn man aus dem Fenster schaut sieht man dann die typischen irischen Feldern umgeben von kleinen Mäuerchen oder von Ginsterhecken. Jetzt im Frühling blüht der Ginster gelb und riecht süss nach Honig und herb nach Erde. Auf englisch heisst er "Brom" oder "Gorse". Auf den Feldern weiden Schafe und Kühe und oft auch Pferde. Natürlich habe ich auch "Heather" Heidekraut gesehen, hier in der Schweiz heisst die Pflanze auch Erika, aber bei uns wächst sie vorallem in den Rabatten.
Wer sich achtet kann auch sehen an welchen Orten früher Torf gestochen wurde und wo heute noch Torf gestochen wird. Und dem aufmerksamen Bertrachter wird auch auffallen, dass es nur dort Mauern gibt, wo es auch Steine hat. Im Westen bei den Burren, das sind Berge (im Schweizervergleich Hügel) die gänzlich aus Steinen bestehen, hat es unglaublich viele Mäuerchen. Wärend dem im Süden Ginster und Lebhäge als Feldbegrenzung dominieren.
Mittwoch, 1. April 2009
Schlüsselblumen
Die erste Kirschblüte
Samstag, 28. März 2009
Ein Nest
Die Schwäne waren diesen Frühling nämlich schon fleissig bei der Arbeit und haben ein riesiges Nest zusammen getragen. Dafür haben sie es jetzt schön trocken, trotz des schlechten Wetters. Und die bewunderung der kleinen Stockenten ist ihnen auch noch sicher.
Schau mal ein Frosch!
Eine Erdkröte. Diese hier ist ein Männchen, sie sind viel kleiner als die Weibchen.
Auf dem Weg hatte es mindestens acht Tiere. Ich musste aufpassen, dass ich nicht aus Versehen auf eine trete.
Neben dem Weg hat es ein Bächlein, wahrscheinlich haben sich die Kröten dort in der feuchten Erde vergaben und den Winter verschlafen. Jetzt nur einen Tag nach dem endlich der letzte Schnee weggetaut ist, sind sie schon auf Partnersuche.
Frösche, die viele oft mit den Kröten verwechseln, habe ich aber noch keine gesehen. Sie sind nun viel seltener geworden. Weil Strassen die Wege zu ihrem Laichgebiet unterbrechen und auch wegen den Ochsenfröschen. Diese Frösche hat man von Amerika eingeführt, zur Insektenbekämpfung. Jetzt wird langsam sichtbar, wie viele andere Tiere davon ebenfalls betroffen sind. Die kleinen Laubfrösche, die im Sommer vor einem Gewitter so schön singen, werden von den Ochsenfröschen immer mehr verdrängt.
Aber die Kröten sind zäher. Sie sind nämlich giftig. Nicht tödlich giftig, aber man sollte sich die Hände waschen, nachdem man eine Kröte berührt hat.
Nachdenkfrage: Müssen Tiere giftig sein, um mit uns Menschen konkurieren zu können?
Frühling
Die ersten Boten des Frühlings waren dann wie immer die Weidekätzchen. Als kleines Mädchen habe ich mir oft einen Zweig abgebrochen. Die Kätzchen war so herrlich weich. Aber die Kätzchenweide steht auf dem Nachbargrundstück. Die Besitzerin hat den Diebstahl bald einmal bemerkt und mich und meine Schwester dann gehörig ausgescholten.
Wahrscheinlich hätte ich aber dennoch, oder gerade desswegen weiter Kätzchen abgebrochen. Doch meine Primarlehrerin war pädagogisch etwas talentierter.
Sie hat uns erklärt, dass die Kätzchen zur ersten Nahrung für die Bienen gehören und darum sehr wichtig seien. Von da an kam es mir nicht einmal im Traum wieder in den Sinn, die Kätzchen abzubrechen.
Aber jedes Mal, wenn ich daran vorbeiging, strich ich mit den Fingern darüber.
Soo fein...
Dann habe ich heute auch Erdbeerblätter entdeckt.
Stellt euch vor, es gibt Leute, die nicht einmal wissen, wie Erdbeerblätter aussehen. Sie kennen nur die Früchte. Kein Wunder, dass sie an Weihnachten Erdbeeren aus Israel kaufen.
Aber diese hier, die kleinen, dunkelrot leuchtenden, sind im Spätsommer tausenmal süsser. Darum warte ich gerne ein bisschen.
Und dann hat es hier noch Schneeglöckchen. Bei der Thujahecke sind sie gut geschützt vor der Kälte in der Nacht.
Habt ihr gewusst, dass es zwei verschiedene Sorten von Schneeglöckchen gibt? Oder besser gesagt, dass nur diese hier richtige Schneeglöckchen sind?
Die kleinen, weissen Märzenbecher sehen fast genau gleich aus. Sie haben aber feine grüne Spitzchen am Ende ihrer Blütenblätter.
Das hier sind also richtige Schneeglöckchen.
Das Schönste am Frühling ist aber die Sonne. Habt ihr schon bemerkt, dass die Tage wieder länger werden? Ich liebe es am Morgen aufzuwachen und zu warten, wie es heller wird. Und am Abend nach der Schule können wir den Tag endlich wieder richtig geniessen.
Ach übrigens:
Hier noch ein kleiner Nachtrag.
So sah die Welt am Morgen nach diesem Beitrag aus. Seufz...