Sonntag, 3. Mai 2009

Organic

Organic ist die englische Version von Biologisch.

Und organic ist in Irland sehr beliebt. Damit wird nicht nur geworben, es wird auch gekauft.
In der Tat gehört es in Irland beinahe zur Pflicht sich biologisch zu ernähren und zu kleiden. Oder auch gänzlich biologisch zu leben.
In der Schweiz ist das leider noch ganz anders. Man versteckt die Biologisch-Labels, denn eigentlich gehört man ja nicht zu diesen utopischen Weltverbesserern. Die Äpfel ohne Pestizide sind ja auch alle wurmstichig und haben so ecklige braune Flecken, die kann man gar nicht essen. Und überhaupt mit so ein bisschen Gift kommt unsere Umwelt schon klar, die Pflanzen selbst produzieren ja auch Gift.
Aber meine Lieblingsantwort ist noch immer: "Es ist halt so."
In der Schweiz sind biologische Nahrungsmittel Luxus. Ein Luxus den sich vielleicht die Reichen leisten können, aber doch nicht die normalen Bürger.

Aber die Menschen in Irland sind nicht reich!
Die Iren sind sich nicht gewohnt ihr Geld auf die hohe Kante zu legen. Sie geben es aus.
Diese Geldwirtschaft hat sich in den Zeiten des Aufschwungs gelohnt. Einkommen war genug da und der Geldfluss kurbelte die Wirtschaft noch an.
Doch nun ist die Kriese da. Viele Iren verlieren ihre Arbeit, ihr Lohn wird gekürzt und die Hypotekarzinsen steigen an. Und nun muss ein Volk, das nie gelernt hat zu sparen, plötzlich den Gürtel enger schnallen.

Kein Ire möchte auf den hohen Lebensstandart verzichten. Also verschuldet er sich, gibt für den Zusatz "Biologisch" mehr Geld aus, als er eigentlich hat.

Und wir hier in der Schweiz? Wir leben in einem Land, dass reich ist, schon lange. Wir wissen, wie wir unser Geld auf die Seite legen können. Ich denke zwei Drittel der schweizer Bevölkerung könnte sich den Zusatz "Organic" leisten und dass ohne dabei arm zu werden.

Ist es eine Schande, die Natur für unsere Kinder erhalten zu wollen? Ist es utopisch von sonnengereiften Tomaten zu träumen?
Geld ist nicht grün, es kann im Frühling nicht Blühen, es schmeckt nicht süss und man kann es nicht essen. Geld macht nicht glücklich. Das besorgt die Sonne, doch wenn wir eines Tages nicht mehr nach draussen können, weil das Licht plötzlich krebserergend ist... also ich kann das nicht mehr Leben nennen.


Ich möchte diesen Eintrag auch dafür nutzen um Werbung für ein Youthhostel in Nordirland zu machen. Das Omagh-youthhostel ist eine ökologische Jugenherberge. Die Preise sind erschwinglich und die Besitzer sind unglaublich nett. Die Umgebung ist unglaublich grün, man fühlt sich einfach zuhause.
Denn Nordirland ist nicht gefährlich.
Die Menschen in Nordirland sind den Konflikt schon lange satt und ich denke noch eine Generation und die meisten Wunden werden verheilt sein.
Also reist nach Belfast, lasst euch um keinen Preis den Wall of Giants entgehen und macht einen längeren Abstecher in Omagh! Es lohnt sich.

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