Freitag, 5. Juni 2009

Home

Ich höre eigentlich nie DRS 2. Zumindest nicht bewusst. Nicht das ich klassische Musik nicht mögen würde, aber sie erfordert meist meine ganze Konzentration und dazu habe ich kaum Zeit. Klassische Musik als Hintergrunggeräusch finde ich ziemlich frustrierend.

Aber meine Mutter hört DRS 2, immer! Dabei habe ich entdeckt, dass hier eine grosse Menge Wissen vermittelt wird. Die Sendungen "100 Sekunden Wissen" und "Wissenschaft DRS" habe ich mittlerweile als Postcast abonniert.

Heute Mittag habe ich darum wieder einmal etwas genauer hingehört. In DRS 2 Aktuell wurde der Film Home vorgestellt. Home ist ein Dokumentarfilm über unsere Erde. Der Regisseur, ein Fotograph namens Yann Arthus-Bertrand zweigt die Erde aus der Luftperspektive. Dabei wird erzählt wie unser Planet entstanden ist, wie Leben möglich wurde und welchen Einfluss wir auf unsere Heimat haben.
Der Film ist ein Geschenk an die Menschheit und wir können ihn gratis sehen. Auf Youtube. Und das in atemberaubender Qualität.

Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Ich teste den Link und der Film begann. Einen kurzen Augenblick dachte ich noch daran, zu warten und den Film mit einer Freundin zusammen anzusehen, da ihr der Schutz unseres Planeten ebenso am Herz liegt wie mir. Doch da hatten mich die Bilder schon gefangen.
Die Bilder sind unglaublich schön, die Geschichte der Erde wird zwar etwas lückenhaft dargestellt, aber dafür sehr einfach und klar. Wichtig ist vorallem die Botschaft und diese ist eindeutig.

Unser Leben, alles Leben auf der Erde beruht auf einem Gleichgewicht, einer Balance. Dieses Gleichgewicht hat der Mensch gestört.

In zehn Jahren, heisst es da, wäre es für eine Umkehr bereits zu spät.
Zehn Jahre sind eine verdammt kurze Zeit! Viel zu kurz...
Da gibt es keine Zeit, den Entwicklungsländern jene Freiheit zu gönnen, die wir hatten. Da gibt es keine Zeit sich langsam Schritt für Schritt zu ändern.

Ist ein Umkehr möglich?

Ich hoffe es, denn die Erde ist tatsächlich wunderschön. Noch viel herrlicher als ich angenommen habe.

Im Film heisst es auch, es sei keine Zeit da um noch pessimistisch zu sein.
Optimismus, obwohl wir kurz vor dem Abgrund stehen?
Jawohl. Denn wer jetzt nicht an die Zukunft glaubt, hat bereit verloren. Pessimismus lässt uns in Letargie versinken, wo wir doch handeln müssten. Verlieren wir den Glauben an die Menscheit, an uns selber, dann sind wir schon tot. Leben kostet Kraft, eine Kraft die wir aus all den Wundern ziehen können, denen wir immer wieder aufs Neue begegnen. Verliehren wir den Glauben an diese Wunder, dann fehlt uns auch die Kraft. Das Leben wird zu einem Gefängnis und wir zu Robotern, die ohne Träume, ohne Ziele, ohne Wünsche und ohne eigene Meinung, ihre Arbeit erledigen, bis sie kaputt gehen und entsorgt werden.

Lasst uns also optimistisch sein.
Aber aufgepasst, viel zu oft, wird Optimismus mit Fatalismus verwechselt. Optimismus ist aber nicht Schicksalsergebenheit. Wer an das Gute glaubt, kann nicht einfach stehebleiben und hoffen, dass ihm das Gute einfach auf den Kopf regnet.

Optimissmus verlangt Tatkraft. Lasst uns träumen und daran glauben, dass wir diese Träume auch verwirklichen könnten. Wir haben so viel erreicht. Wir haben fliegen gelernt, sehen bis bis zum Anfang des Universums, bald können wir mehr als hundert Jahre leben. Warum sollten wir also nicht auch die Erde, wie wir sie kennen, erhalten können? Alles ist möglich, wenn man wirklich will.

Beim Abspann von Home habe ich mir vorgenommen, mich jetzt erst richtig anzustrengen. Morgen mache ich mir eine Liste, von all den Dingen, die ich bereits tue. Dann mache ich mich auf die Suche nach weiteren Möglichkeiten die Erde zu schützen. Und jeden Monat versuche ich einen Punkt in die Tat umzusetzten. In zehn Jahren sind dass dann hundertzwanzig Dinge. Das ist ganz schön viel. Auf gehts!

1 Kommentar:

  1. Es geht weder darum optimistisch, noch pesimisstisch zu sein. Beides lässt uns in eine Gleichgültigkeit verfallen. Der Pessimismus, weil ich hinnehmen, dass nichts mehr getan werden kann und der Optimismus, weil ich annehme, dass nichts mehr getan werden muss.

    Erich Fromm rät deshalb zum Glauben (wie du es selbst auch formuliert hast) oder aber zur Verzweiflung. Denn beides zieht automatisch eine Tat nach sich. Wenn ich daran glaube, dass etwas erreicht wird, werde ich auch all meine Kraft dafür invesieren.

    Was den Footprint anbelangt: Mein Ergebnis lag ebenfalls bei 1.5 und dies obwohl ich einkaufen kann was ich will, in dem Sinne, was für die Umwelt gut ist. Ausser: heute habe ich gesündigt. Wollte meine Katze endlich dazu bringen, nicht nur dieses eklige Trockenfutter zu fressen und hab ihr zu diesem Zweck teures! Leistenfleisch aus dem Coop besorgt. Naja nur dieses eine mal, sie rümpft sowieso nur die Nase.
    Auf die Dinge, die meien Footprint nach oben treiben, habe ich schlicht keinen Einfluss mehr oder noch keinen. Ich kann keine Fensterläden schliessen, wo keine sind.
    Aber eben, ich glaube fest daran. Den Film werde ich noch nach holen.

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