Samstag, 20. Juni 2009

"Diskrete" Länder

Es gibt Länder auf diesem Planeten, von welchen ich praktisch nichts weiss.
Zwei davon sind Australien und Canada. Überraschenderweise sind das zwei ziemlich grosse Länder. (Nein, ich finde nicht die Grösse überraschend. Selbst bei meinen schlechten Geographiekenntnissen, das Australien und Canada gross sind weiss ich.)

Ich kenne den Präsidenten der USA, den Parteivorsitzenden in China, die führende Kraft in Russland und ich kenne die Spitzen weitaus kleinerer Länder wie Frankreich, Deutschland und England. Aber den Präsidenten von Autralien weiss ich genauso wenig wie jenen von Canada.
So grosse Länder und ich habe keine Ahnung wechle Politik dort betrieben wird, dass ist mir unheimlich.
Noch unheimlicher ist, dass es vielen meiner Bekannten änlich ergeht. Selbst mein Onkel, der nach Canada ausgewandert ist, weiss nicht viel mehr als ich.
Aber seit mir diese Wissenslücke aufgefallen ist, bin ich fleissig daran sie zu füllen.

Australien soll sehr gute Beziehungen mit China führen, der Präsident Kevin Rudd soll fliessend Chinesisch sprechen. Doch Australien macht in letzter Zeit auch Schlagzeilen durch sein Rüstungsprogramm. Eben wegen seinem Nachbarn China, scheint Australien es für nötig zu halten imens aufzurüsten. Als der dem Ozonloch nächsten Kontinent ergreifft das Land alle Massnahmen um das Loch wieder zu stopfen und da es stark von der Klimaerwärmung getroffen sein wird, wird auch in diesem Aspekt gehandelt. Doch was das Trinkwasser angeht, die Pestiziede und die Ureinwohner, scheint sich im Land nicht wirklich etwas zu bewegen.

Canada ist noch geheimnissvoller. Im Schatten seines grossen Nachbarn USA wird es kaum bemerkt. Canada ist ein Land mit grossen Ölvorkommen. Da gibt es das flüssige Gold, dass bereits gefördert wird und die Ölsande an deren Abau man sich eben erst macht. Da liegt Reichtum, ein Reichtum über den die Canadier ihren wirklichen Schatz, die Natur vergessen zu haben scheinen. Was ich heute im Geo-Magazien gelesen habe, hat mich erschüttert. Das Wasser wird vergiftet, die Wälder gerodet und all das wird totgeschwiegen (Näheres).
Mein Onkel klagte über die Dürre. Jetzt weiss ich warum sie entsteht, es werden zu viele Bäume gefällt, zu viel Grundwasser verdreckt.
Ich kann nicht jammern, ohne Lösungen zu suchen, selbst wenn ich eigentlich zu wenig weiss um zu helfen. "Deine Felder sind so gross, da nützen Lebhäge nichts mehr, aber Bäume musst du pflanzen." Das habe ich ihm schon vor der Geo-Lektüre geraten. Scheint als würde meine einfache Gleichung: Bäume=Wasser, doch aufgehen.

Darum hier noch eine: Wissen=Lösungen. Nur wenn wir die Probleme kennen, können wir etwas dagegen tun, Geheimhaltung ist Selbstmord.

Klopapier

Gut, die Liste wäre also gemacht und obwohl sie recht spät gemacht wurde, das ändert nichts an meinen Vorsätzen.
Ich habe tatsächlich diesem Monat etwas verbessert. Ich spare Klopapier.

Das heisst ich verwende es sparsamer. Natürlich ohne das dabei die Hygiene leiden würde. Aber nur schon der bewusste Gebrauch hilft die Menge zu verringern.
Natürlich verwende ich Recyclingtoilettenpapier, so müssen weniger Bäume gefällt werden. Allerdings ist der Unterschied nicht gerade berauschend, pro Tonne Papier sind es bloss 17 Bäume weniger, sagt die "Toilet Paper Encyclopedia".
Aber selbst 17 Bäume, wenn man sie erst heruntergespühlt hat, sind sie weg. Klopapier kann man verständlicherweise nicht weiterrecyclen.
Und es wird mit einem Blatt Klopapier noch viel mehr runtergespühlt. Farbe, Chlor, Dioxine und auch solche bizarre Dinge wie Parfüm und Vitamin E, alles landet in der Kläranlage und mit etwas Pech in den Flüssen.

Aber der bewusste Umgang mit Klopapier ist gar nicht so einfach. Man geht so oft aufs Klo, da laufen die einzelnen Handgriffe wie von selbst ab. Ehe man sich versieht, hat man wieder einmal zuviel Papier abgerissen. Aber auch Gewohnheiten kann man ändern.

Was ich dennoch ändern kann

Oke, jetzt ist nicht "morgen" sondern schon ziemlich lange nach meinem letzten Eintrag. Daraus werde ich lernen und meine Einträge zukünftig besser formulieren.

Hier also einige Dinge die ich noch besser machen kann:

Mehr Aufmerksamkeit beim Einkaufen (Kleider, Elektronik, Nahrungsmittel)
Noch mehr Strom sparen (Lichter der anderen auch noch löschen, PC)
Klopapier sparen
Recyclinpapier verwenden
Geld spenden
Wassersparer installieren
Hände mit kalten Wasser waschen
Backofen selten benutzen
Kleider möglichst lange tragen

ja, und sicher werden mir bald noch mehr Punkte einfallen.

Sonntag, 7. Juni 2009

Die Liste

Gerade habe ich rasch einen Blick auf den Blog geworfen... Der letzte Eintrag ist erschreckend lang geworden.
Hoffentlich wird er dennoch gelesen.
Hier kommt noch die Liste von der ich vor zwei Tagen gesprochen habe. Sie ist, im Gegensatz zum Eintrag erschreckend kurz.

Was ich bereits für die Umwelt tue:

1. Kein Fleisch essen
2. Nicht autofahren
3. Strom sparen (mit einer Schaltersteckdose in meinem Zimmer.)
4. Licht löschen. (Wenn ich es nicht benötige, oft schalte ich es gar nicht erst an.)
5. Bei Bodyshop einkaufen.
6. Einen engagierten Blog schreiben.
7. Recyclen
8. Wäsche mit Waschnüsse waschen. (Über die Tücken der Waschnüsse komme ich später noch zu sprechen.
9. Wäsche so kalt wie möglich waschen und an der Luft trockenen.
10. Einen Laptop anstelle eines Computers verwenden.

Dann bin ich auf die Website vom WWF gegangen und habe meinen Footprint berechenen lassen.
Das Resultat entsprach keineswegs meinen Erwartungen. Würden alle Menschen so wie ich leben, dann bräuchten wir 1.5 Erden.
Im Vergleich zu den meisten anderen Schweizern mag das wenig sein. Der Durchschnitt liegt bei 2.5 Erden. Doch das ist ein schlechter Trost.
Noch mühsamer ist, dass ich viele Dinge die meinen Footprint beieinflussen, nicht ändern kann. Nicht, weil ich dass nicht will, sondern weil es schlicht und einfach nicht in meiner Macht steht.

Unser Haus ist alt. Es wird mit Öl geheizt, die Fenster sind schlecht isoliert und die Wände leider auch. Die Durchschnittliche Temperatur im Winter beträgt 18° und in meinem Zimmer funktioniert die Heizung nicht einmal richtig. Dennoch ist die Energiebilanz wohl ziemlich vernichtend.

Den Einkauf erledigen meine Eltern. Es ist ihr Geld, dass sie ausgeben. Sie kaufen Gemüse das Saisongerecht und in der Umgebung angebaut wird. Aber zum Kauf von Biogemüse werde ich sie kaum übereden können.

Auch unsere Elektrogeräte sind veraltet. Meine Eltern aber möchten den Kühlschrank und den Ofen gleich zusammen mit der Küche erneuern. Die neue Küche planen sie schon seit wir eingezogen sind und das war vor 15 Jahren...
Dafür scheint es bei den Kühltruhen voran zu gehen, vorallem wegen den Stromkosten die so eingespart werden könnten.

Aber wenn ich im September nach Beijing gehe und sozusagen meinen eigenen Haushalt haben werde, wird mein Footprint bestimmt kleiner. Der ökologische Fussabdruck eines Duchschnittchinesen beträgt 0.9 Erden. Das ist mein nächstes Ziel.
Und Morgen kommt dann die Liste mit all den Dingen, die ich jetzt ändern kann.

Freitag, 5. Juni 2009

Home

Ich höre eigentlich nie DRS 2. Zumindest nicht bewusst. Nicht das ich klassische Musik nicht mögen würde, aber sie erfordert meist meine ganze Konzentration und dazu habe ich kaum Zeit. Klassische Musik als Hintergrunggeräusch finde ich ziemlich frustrierend.

Aber meine Mutter hört DRS 2, immer! Dabei habe ich entdeckt, dass hier eine grosse Menge Wissen vermittelt wird. Die Sendungen "100 Sekunden Wissen" und "Wissenschaft DRS" habe ich mittlerweile als Postcast abonniert.

Heute Mittag habe ich darum wieder einmal etwas genauer hingehört. In DRS 2 Aktuell wurde der Film Home vorgestellt. Home ist ein Dokumentarfilm über unsere Erde. Der Regisseur, ein Fotograph namens Yann Arthus-Bertrand zweigt die Erde aus der Luftperspektive. Dabei wird erzählt wie unser Planet entstanden ist, wie Leben möglich wurde und welchen Einfluss wir auf unsere Heimat haben.
Der Film ist ein Geschenk an die Menschheit und wir können ihn gratis sehen. Auf Youtube. Und das in atemberaubender Qualität.

Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Ich teste den Link und der Film begann. Einen kurzen Augenblick dachte ich noch daran, zu warten und den Film mit einer Freundin zusammen anzusehen, da ihr der Schutz unseres Planeten ebenso am Herz liegt wie mir. Doch da hatten mich die Bilder schon gefangen.
Die Bilder sind unglaublich schön, die Geschichte der Erde wird zwar etwas lückenhaft dargestellt, aber dafür sehr einfach und klar. Wichtig ist vorallem die Botschaft und diese ist eindeutig.

Unser Leben, alles Leben auf der Erde beruht auf einem Gleichgewicht, einer Balance. Dieses Gleichgewicht hat der Mensch gestört.

In zehn Jahren, heisst es da, wäre es für eine Umkehr bereits zu spät.
Zehn Jahre sind eine verdammt kurze Zeit! Viel zu kurz...
Da gibt es keine Zeit, den Entwicklungsländern jene Freiheit zu gönnen, die wir hatten. Da gibt es keine Zeit sich langsam Schritt für Schritt zu ändern.

Ist ein Umkehr möglich?

Ich hoffe es, denn die Erde ist tatsächlich wunderschön. Noch viel herrlicher als ich angenommen habe.

Im Film heisst es auch, es sei keine Zeit da um noch pessimistisch zu sein.
Optimismus, obwohl wir kurz vor dem Abgrund stehen?
Jawohl. Denn wer jetzt nicht an die Zukunft glaubt, hat bereit verloren. Pessimismus lässt uns in Letargie versinken, wo wir doch handeln müssten. Verlieren wir den Glauben an die Menscheit, an uns selber, dann sind wir schon tot. Leben kostet Kraft, eine Kraft die wir aus all den Wundern ziehen können, denen wir immer wieder aufs Neue begegnen. Verliehren wir den Glauben an diese Wunder, dann fehlt uns auch die Kraft. Das Leben wird zu einem Gefängnis und wir zu Robotern, die ohne Träume, ohne Ziele, ohne Wünsche und ohne eigene Meinung, ihre Arbeit erledigen, bis sie kaputt gehen und entsorgt werden.

Lasst uns also optimistisch sein.
Aber aufgepasst, viel zu oft, wird Optimismus mit Fatalismus verwechselt. Optimismus ist aber nicht Schicksalsergebenheit. Wer an das Gute glaubt, kann nicht einfach stehebleiben und hoffen, dass ihm das Gute einfach auf den Kopf regnet.

Optimissmus verlangt Tatkraft. Lasst uns träumen und daran glauben, dass wir diese Träume auch verwirklichen könnten. Wir haben so viel erreicht. Wir haben fliegen gelernt, sehen bis bis zum Anfang des Universums, bald können wir mehr als hundert Jahre leben. Warum sollten wir also nicht auch die Erde, wie wir sie kennen, erhalten können? Alles ist möglich, wenn man wirklich will.

Beim Abspann von Home habe ich mir vorgenommen, mich jetzt erst richtig anzustrengen. Morgen mache ich mir eine Liste, von all den Dingen, die ich bereits tue. Dann mache ich mich auf die Suche nach weiteren Möglichkeiten die Erde zu schützen. Und jeden Monat versuche ich einen Punkt in die Tat umzusetzten. In zehn Jahren sind dass dann hundertzwanzig Dinge. Das ist ganz schön viel. Auf gehts!